Lange mussten die Fans auf diese Tour Warten. Eigentlich für 2020 angekündigt, musste auch dieses Ereignis wegen der Coronapandemie mehrfach verschoben werden. Nun zwei Jahre später war es aber endlich soweit und die Fans kamen reichlich zum Carlswerk Victoria nach Köln. Nahezu ausverkauft war diese Veranstaltung. Alles andere wäre auch verwunderlich, denn zwei so großartige Bands sollte sich niemand entgehen lassen.
Eigentlich sollte die finnische Band WHEEL als Vorband auftreten. Leider war der Sänger erkrankt und so gab es an diesem Abend keine Vorband.
Gegen 20 Uhr kamen EPICA auf die Bühne. Der Jubel war riesig. Der Bühnenaufbau war ziemlich beeindruckend. Es gab zwei Ebenen mit riesigen LED-Wänden, die passend zu den Liedern Bilder angezeigt haben. Optisch haben sich EPICA hier nicht lumpen lassen. Aber auch die Songauswahl kam gut an. Jedes Lied wurde mitgesungen und die kleinen Ansagen von Simone, die teilweise auf Deutsch waren, haben dem Set das gewisse Etwas verliehen. Auch wenn die schnellen Nummern die Menge zum Toben brachten, so schien es trotzdem, dass alle nur auf die langsameren Lieder gewartet haben, damit sie Simones einzigartige Stimme so richtig genießen konnten. Gespielt wurden 12 Lieder. Davon vier vom Album „Omega“ und der Rest eher buntgemischt. Da es eine Co-Headliner-Tour war, wurde natürlich kein volles Set gespielt, wie man es sonst gewohnt ist. Beide Bands hatten ungefähr die gleiche Spieldauer. Dadurch, dass es an diesem Abend allerdings keine Vorband gab, hätte man sich vielleicht gewünscht, dass beide Bands etwas länger gespielt hätten. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Start in einen tollen Abend. Simone sollte zu einem späteren Zeitpunkt nochmal auf der Bühne zu sehen sein, um mit APOCALYPTICA ein Lied zusammen zu spielen.
Gegen 22 Uhr kam es dann zu ganz anderer Musik. APOCALYPTICA durften auf die Bühne und was aufgefallen ist, die Stimmung war eine ganz andere. Es wurde eher ruhig zugehört als wild mitgemacht und das obwohl die Finnen von Anfang an ziemlich Tempo auf der Bühne gemacht hatten. Die Cellisten haben oft die Seiten gewechselt und überwiegend im Stehen gespielt. Bei anderen Shows sah man sie häufig sitzend, aber das war an diesem Abend eben anders und deshalb sofort auffallend. Es gab zwar auch Songs, die sie im Sitzen gespielt haben, aber ein Großteil wurde eben im Stehen mit jeder Menge Bewegung auf der Bühne gespielt. Wer APOCALYPTICA kennt, der weiß auch, dass die Finnen sehr humorvoll sind und auch ihre Späße auf der Bühne machen. Das tat der etwas strengeren Stimmung in der Halle an diesem Abend sehr gut. Eigentlich sollte für einige Lieder der Sänger der Vorband WHEEL auf die Bühne kommen. Da WHEEL aber aus gesundheitlichen Gründen des Sängers nicht spielen konnten, gab es an diesem Abend keinen Sänger für die Gesangsparts der Stücke. Eicca nahm es mit Humor und erklärte, dass sie dann halt die Stücke wie zu Beginn ihrer Karriere spielen: Nur Cello, ohne Gesang. Das tat dem Konzert oder den Liedern aber keinen Abbruch. Für das Lied „Rise Again“ kam die bezaubernde Simone Simons von EPICA nochmals auf die Bühne. Dieses Mal aber im funkelnden Abendkleid. Der Song mit ihr zusammen war sicherlich für viele ein Highlight des Tages. Das Lied war wunderschön anzusehen und anzuhören.
Natürlich durften METALLICA in der Setlist der Finnen nicht fehlen. Immerhin haben APOCALYPTICA so ihre Karriere begonnen. Zwei Lieder von METALLICA wurden gespielt. Natürlich „Nothing Else Matters“, wo die Zuschauer teilweise auch den Text gesungen haben, und „Seek & Destroy“. Bei beiden Liedern war die Stimmung vielleicht noch ein bisschen besser als bei allen anderen Liedern des Abends.
Da es eine Co-Headliner-Tour war, war auch hier nur ein verkürztes Set gespielt worden. APOCALYPTICA spielten 13 Lieder. Damit ein Lied mehr als EPICA.
Insgesamt ein wirklich gelungener Abend. Zwei tolle Bands zusammen auf Tour, für quasi den Preis von einer. Was will man mehr? Das lange Warten hat sich gelohnt und die Fans sind auf ihre Kosten gekommen. Schade, dass WHEEL nicht auftreten konnten. Aber die Gesundheit geht natürlich vor. Einzige Kritik vielleicht, dass stattdessen beide Bands etwas länger hätten spielen können. Aber wahrscheinlich geht das nicht mehr so einfach, wenn für jedes Lied eine tolle visuelle Gestaltung auf den LED-Wänden vorbereitet wurde. Dennoch ein schöner Abend, der leider viel zu schnell vorbei ging, aber noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Alle Bilder gibt es natürlich auf Flickr. (In Arbeit)
Text und Fotos von Yvonne Otte.