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Nach der aufregenden „Worlds Collide“-Tour 2022, auf die die Fans wegen Corona sehr lange warten mussten, brachten WITHIN TEMPTATION ein Jahr später ihr neues Album mit dem Titel „Bleed Out“ heraus und veröffentlichten kurze Zeit später auch Termine für eine ausgiebige Tour durch Europa. Mit dabei waren verschiedene Gastmusiker, um die Show noch intensiver zu gestalten. Diese Tour sollte etwas ganz Besonderes werden. Das Konzert in Köln war restlos ausverkauft. Wen wundert es: WITHIN TEMPTATION gehören zu den erfolgreichsten Metalbands Europas und sind die erfolgreichste Metalband der Niederlande. Da Köln in Grenznähe liegt, wunderten die vielen Autos mit niederländischem Kennzeichen niemanden.
Kurz vor Tourstart hatten WITHIN TEMPTATION auf ihren Social-Media-Kanälen bekanntgegeben, dass die ukrainische Band BLIND8 leider bei den ersten Terminen nicht dabei sein konnte, sie aber weiterhin alles versuchen würden, um die Band noch auf die Tour zu holen. Dadurch hatte sich der Ablauf leicht verändert und WITHIN TEMPTATION betraten bereits um die untypische Zeit von 20:45 Uhr die Bühne.
Wer schon einmal bei einer WITHIN TEMPTATION-Show war, weiß, dass sie gerne großzügig auftrumpfen und nicht nur mit Sound und Gesang überzeugen, sondern auch mit einer beeindruckenden Lichtshow, die immer von LED-Wänden unterstützt wird. Dieses Mal bestand der gesamte Bühnenhintergrund aus einer großen LED-Wand, die 3D-Effekte erzeugte. Dadurch wirkte die Bühne deutlich größer und sehr plastisch. Die Effekte auf der Wand wurden immer passend zum jeweiligen Lied verändert, was den Eindruck verstärkte, mitten im Geschehen zu sein. Außerdem war der Bühnenboden öfter komplett in Nebel gehüllt, was das Gesamtbild abrundete und in Kombination mit Sharons bodenlangem Kleid eine mystische Atmosphäre schuf.
Optisch war das gesamte Konzert also schon ein echtes Highlight. Aber wie sah es mit dem Rest aus? Tja, ein WITHIN TEMPTATION-Konzert muss man erleben – alles andere macht einfach keinen Sinn. Die Energie auf der Bühne sprang schon in den ersten Sekunden des ersten Songs auf die Fans über und über 90 Minuten lang fühlte man sich wie in einen Bann gezogen. Man vergaß die Außenwelt, war während des gesamten Konzerts in einer anderen Welt und ging völlig sprachlos aus der Halle. Was diese Band mit ihrer Show schafft, ist einmalig. Trotz der Größe der Halle war die Energie auch noch in der letzten Reihe oder auf der Tribüne spürbar. Diese Show lässt sich kaum in Worte fassen – man muss sie einfach erleben. Diese Band ist schlichtweg der Wahnsinn. WITHIN TEMPTATION sind eine der besten Livebands der Metalszene und das haben sie in Köln einmal mehr unter Beweis gestellt.
Das Konzert dauerte gut 90 Minuten und umfasste 17 Lieder, was dem üblichen Standard entspricht. Die Setlist war gut durchmischt. Bei der Vielzahl an Songs, die WITHIN TEMPTATION im Laufe der Jahre angesammelt haben, ist es sicherlich nicht einfach, alle zufriedenzustellen. Die meisten Lieder stammten vom aktuellen „Bleed Out“-Album, was auch logisch ist, da es die Tour zum Album war. Von sechs weiteren Alben wurden jeweils ein bis zwei Lieder gespielt. Die Setlist war somit sehr gut ausgewogen. Die durchweg sehr energiegeladenen Songs sorgten dafür, dass die Stimmung konstant hoch war. Natürlich hätte man sich über noch mehr Lieder gefreut. Bei einer so aufwendigen Show versteht man jedoch, dass die Musiker nach 90 Minuten erschöpft sind, denn diese Performance war vergleichbar mit einem Sportprogramm. „Ice Queen“ hat man vielleicht ein wenig vermisst, auch wenn jeder dieses Lied bestimmt schon hunderte Male gehört hat. Es gehört irgendwie zu einer WITHIN TEMPTATION-Show dazu. Schade, dass es nicht dabei war – es hätte den Abend noch ein kleines bisschen perfekter gemacht.
Für viele und auch für mich wird dieses Konzert zu den Highlights des Jahres und zu den Konzerthighlights überhaupt zählen. Es gibt nichts zu kritisieren: Der Ton war großartig, selbst in den vorderen Reihen, und die Lichtshow war einfach nur „Wow“ – unbeschreiblich. Alles zusammen war einfach der Wahnsinn. Sharons Stimme war in Topform – man könnte ihr stundenlang zuhören – und die Energie, die sie verbreitet, ist ansteckend. Auch zusehen könnte man ihr stundenlang. Diese Frau ist einfach unglaublich! Dieses Konzert wird noch lange in Erinnerung bleiben und darüber wird noch viel gesprochen werden. Es war ein Konzert, das viele andere Top-Bands in den Schatten stellt. Dieses Konzert war schlichtweg der Wahnsinn!
Alle Bilder gibt es natürlich auf Flickr. (in Bearbeitung)
Text und Fotos von Yvonne Otte.
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